Etwa 98 Prozent aller Menschen kommen mit gesunden Füßen zur Welt, aber nur noch 40 Prozent von ihnen haben gesunde Füße, wenn sie erwachsen sind. Ein Großteil dauerhafter Schädigungen wie veränderte Zehenstellungen, Gelenkentzündungen, verkürzte Muskulatur sowie Probleme des Haltungsapparates entstehen im Kindesalter. Ursachen hierfür sind vor allem Fehlbeanspruchungen, Übergewicht sowie unpassendes Schuhwerk.
Anfang 2007 startete eine bayernweite BKK-Studie und Gesundheitsaufklärungskampagne zur Fußgesundheit bei Kindern. Im Mittelpunkt des Projekts standen Aktionstage in 25 Kindergärten und Elterninformationsabende zum Thema Fußgesundheit. Dabei wurden rund 1.500 Kinder von Orthopäden untersucht und sportmedizinisch unterrichtet.
Für eine gesunde Entwicklung brauchen Kinderfüße vor allem Bewegungsfreiheit, Bodenkontakt und viele Reize. Denn Muskeln, die nicht beansprucht werden, verkümmern. Gut ist regelmäßiges Barfußlaufen auf weichem, unebenem Grund.
Im Kleinkindalter gilt: Wer laufen lernt, braucht keine Schuhe. X-Beine, nach innen geknickte Füße, Stolpern über den großen Zeh – das alles ist je nach Entwicklungsphase normal. Im Zweifelsfall sollte man mit seinem Kind einen Kinderorthopäden aufsuchen.
Einlagenversorgung ist in den wenigsten Fällen notwendig und sollte immer mit begleitender Fußgymnastik und unter regelmäßiger Kontrolle erfolgen. Kinderschuhe sollen vor Kälte, Verletzung oder Schmutz schützen. Sie haben keine Stützfunktion, wie viele Eltern meinen. Der richtige Schuh passt sich der Bewegung des Fußes an, nicht umgekehrt. Kinderfüße wachsen schubweise, bis zu drei Größen pro Jahr. Da können selbst neue Schuhe schnell wieder zu klein sein. Also regelmäßig messen, mindestens einmal im Halbjahr und das natürlich ohne Schuh am Fuß.